Dhaka Handicrafts (Bangladesch)

Dhaka Handicrafts ist eine der ältesten Fairhandelsorganisationen in Bangladesch. Übers Land verteilt gibt es mehrere Produktionsstandorte. Rund um Bogra, etwa 200 km nördlich von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka, werden Korbwaren in Heimarbeit hergestellt. Hier leben viele Frauen noch nach streng muslimischen Sitten, sie möchten zuhause bleiben und nicht auswärts arbeiten - die Aufträge von Dhaka Handicrafts geben ihnen die Möglichkeit, dennoch ein eigenes Einkommen zu erzielen. Hauptsächlich sind es ältere Frauen, viele von ihnen auch alleinerziehende Mütter. Die jungen Mädchen, die auch in Bangladesch heute einen besseren Zugang zu Bildung haben, zieht es eher in die Bekleidungsindustrie - hier wird zwar sehr viel härter gearbeitet, aber dafür entkommt man den kritischen Blicken der Familie und genießt größere Freiheiten.

In Ghazipur, einem Vorort von Dhaka, betreibt die Organisation seit einigen Jahren eine eigene moderne Fabrik. Hier werden - unter den Bedingungen des Fairen Handels, also mit geregelten Arbeitszeiten, anständiger Entlohnung und vernünftigen Arbeitsbedingungen - Jutefasern zu dicken Schnüren versponnen und anschließend Taschen und Körbe daraus genäht. Der Unterschied zu den Bekleidungsfabriken, die man auf dem Weg nach Ghazipur passiert, ist beeindruckend: Dort marode Plattenbauten mit niedrigen Decken und engen Räumen, in denen zu Schichtbeginn hunderte Frauen verschwinden, viel mehr als nach menschlichem Ermessen Platz haben können - und dann bei Dhaka Handicrafts ein großzügiges vierstöckiges Gebäude in einem Garten, hell und gut belüftet, mit hohen, großen Räumen, in denen das Abstandhalten zueinander selbst in den Gängen überhaupt kein Problem ist.

Wie überall in Bangladesch könnten die Löhne besser sein - die Konkurrenz ist hart, und unsere Vorstellungen von guter Bezahlung für den einzelnen kollidieren oft mit dem Anspruch unserer Partner, doch lieber möglichst viele Menschen zu unterstützen. Doch sorgt Dhaka Handicrafts nach Kräften auch für diejenigen Produzentinnen, die auf Stücklohnbasis nur dann beschäftigt werden können, wenn genug zu tun ist. So wurden in den letzten Wintern Decken an die Familien verteilt, denn der Klimawandel zeigt sich in Bangladesch bereits heute - und zwar mit für die Region untypisch kühlen Winternächten. Bei ungewohnt kalten Temperaturen von um die 20 Grad frieren die Menschen hier. Mädchen, die nach der Grundschule weiter studieren möchten, werden monatlich mit einem kleinen Geldbetrag für Schulmaterialien unterstützt, außerdem übernimmt Dhaka Handicrafts die Hälfte der Gebühren, die für die jährlichen Abschlussprüfungen fällig werden. Bedürftige Familien erhalten zum Eid-Fest ein Zicklein, daß sie aufziehen und verkaufen oder als Grundstock für eine kleine Herde nehmen können. Und auch für die Gesundheitsversorgung gibt es einen Fördertopf, aus dem Behandlungen bezahlt werden können.

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