Vimco (Nepal)

Schon seit vielen Jahren leiten Krishna und seine Frau Mandiba die Filzwerkstatt Vimco, in der sie hunderte von Frauen im Filzhandwerk ausgebildet haben. Den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftete Vimco am lokalen Markt in Nepal - doch bei einem Besuch in Deutschland nahm Krishna Kontakt zu uns auf. Zwar ist die Werkstatt zu klein, um der WFTO beizutreten und so formal zum Fairen Handel zu gehören, doch das sozial engagierte Paar befolgt seit jeher die Regeln des Fairen Handels. Bei Werkstattbesuchen konnten wir uns davon überzeugen - und Krishna versicherte uns, daß er seinen Produzentinnen liebend gern einen Fairen Stücklohn zahlen wolle, wenn wir dafür aufkommen. Am lokalen Markt in Nepal wird hart verhandelt und um jede Rupie gefeilscht - zunächst war Krishna sehr überrascht, als wir uns gemeinsam über seine Produktkalkulation beugten und vereinbarten, kräftige Zuschläge für auskömmliche Löhne zu zahlen. Doch schnell war er überzeugt, und seitdem wirbt er auch bei neuen Kunden für faire Preise - er schlägt jedem neuen Geschäftspartner zwei Preise vor und erklärt, das er beim höheren Preis entsprechend bessere Löhne zahlen kann. Begeistert berichtete er vom Erfolg, denn bisher hat noch jeder neue Kunde dem höheren, fairen Preis zugestimmt!

Schwierig ist die Auftragslage, für eine Vollzeitbeschäftigung der bis zu 50 Mitarbeiterinnen reicht es nicht - manche kommen eigentlich jeden Tag, andere nur wenn genug zu tun ist. Doch wann immer es Aufträge gibt, kommen die Frauen gerne, denn woanders verdienen sie weniger, und hier geht es ihnen gut. Für die meisten ist die Arbeit ein Zuverdienst, ihre Ehemänner sind Angehörige der nepalischen Streitkräfte, die hier in Bhaktapur einen Militärstützpunkt unterhält. Deren Verdienst ist zwar keineswegs üppig, aber für Unterkunft und Essen reicht es doch.



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